Montag, 25. Februar 2008
Sprengstoff aus München
Liebe Blogleser/innen,
wie gestern bereits im Kommentar "eine Zuschrift per E-Mail" angekündigt, möchte ich heute den aktuellen Artikel der Nordbayerischen Nachrichten vom vergangenen Freitag, den 22.02.08 veröffentlichen.
Viele Grüße aus München
Bernd Gilich
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CSU und Blog-Betreiber im Clinch
Eine Internetseite aus München beschert dem ohnehin heißen Wahlkampf in Herzogenaurach zusätzlichen Sprengstoff. Die CSU wirft dem Blog-Betreiber Bernd Gillich Manipulation und Zensur vor, dieser wiederum entgegnet den Christsozialen, dass sie das Wesen eines „Blogs“ nicht verstehen würden und zudem selbst tricksen würden.
HERZOGENAURACH — CSUFraktionschef Bernhard Schwab wollte es genau wissen und ließ die Seite www.buergermeisterwahl-herzogenaurach.de beobachten. Und da fiel auf (was er durch so genannte Screenshots belegt), dass kurz vor Mitternacht innerhalb einer halben Stunde 34 Stimmen für den SPD-Kandidaten German Hacker bei einer virtuellen Abstimmung hinzukamen. Schwab: „Das riecht nach Manipulation.“ Zudem ärgert er sich darüber, dass mehrere Kommentare, die CSU-Mitglieder auf der Seite verfasst hätten, entweder gar nicht auf der Seite erschienen oder schon nach kürzerer Zeit verschwunden gewesen seien.
Da liegt für Schwab der Verdacht nahe, dass Gillich alle Beiträge, die ihm politisch nicht in den Kram passten, gelöscht habe. Den Blog-Betreiber stuft er als „SPD-nah“ ein. Dieser widerspricht aber heftig: Er habe sich in seiner Herzogenauracher Zeit lediglich für die Bürgerinitiative gegen den Verkehr in Niederndorf eingesetzt, sei aber nie für eine Partei in Erscheinung getreten. Er betont, diesen Blog aus Interesse an seiner Heimatstadt eingerichtet zu haben, in die er möglicherweise demnächst zurückkehren werde.
Zu den Vorwürfen Schwabs nimmt er dezidiert Stellung. Zu der Stimmabgabe verwahrt er sich gegen den Manipulationsvorwurf. Schließlich liege CSU-Bewerber Walter Nussel in seinem Ranking sogar an erster Stelle. Gillich, der seit über zehn Jahren beruflich mit der Internetbranche zu tun hat, ist nur eines aufgefallen: „Ganz viele Stimmen, die für Nussel abgegeben wurden, lassen sich auf einen PC des CSU-Webmasters zurückführen.“ Wenn es also Unregelmäßigkeiten bei dieser ohnehin nicht repräsentativen Umfrage gebe, dann also von der Gegenseite. Ohnehin scheine man bei der CSU nicht zu wissen, was ein „Blog“ sei — nämlich ein Art Tagebuch im Internet. Dem Betreiber stehe es offen, welche Beiträge und Kommentare er veröffentliche. Gillich: „Ich bin in vielen Kommentaren massiv angefeindet und bedroht worden.
Sogar zwei Unterlassungserklärungen wurden mir angedroht — zudem anonym.“ Solche Texte wolle er nicht publizieren. Prinzipiell würde er es begrüßen, wenn seine Gäste ihren Namen nennen. Prinzipiell freue er sich über Beiträge aller Bürger und plant jetzt auch, ein Forum für eine freie Diskussion in seinem Bürgermeisterwahl-Blog einzurichten. Verfasst von: HOLGER PETER
Quelle: Nordbayrischen Nachrichten Lokalteil Herzogenaurach vom 22.02.08
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